Wussten Sie schon? Arbeiten mit Recodes II – Vereinfachen von Fragebögen

In Teil II der Recode-Serie soll es um Möglichkeiten gehen, komplexe Fragebögen mit Hilft von Recodes zu vereinfachen.  Umfangreiche Fragebögen mit einer weit verzweigten Struktur können mit der Zeit unübersichtlich werden. Gerade, wenn mehrere Personen an der Umsetzung beteiligt sind, ein Projekt über längere Zeiträume bearbeitet wird oder sich neue Team-Mitglieder in ein bereits laufendes Projekt einarbeiten müssen, können daraus leicht Fehler resultieren. Auch das Auffinden und Beheben solcher Fehler gestaltet sich in diesen Fällen oft schwierig.

Es gibt viele Möglichkeiten, in einem Befragungsprojekt die Übersichtlichkeit zu erhalten. Ein sehr wirkungsvoller Schritt ist dabei die Zusammenfassung komplexer Bedingungen mit Recodes.

Folgendes Szenario soll hierfür als Beispiel dienen:

In der Befragung werden unterschiedlichen Teilnehmern per Filter verschiedene Seiten, Ordner, Fragen, Antwortoptionen, Texte und Grafiken angezeigt. Teilnehmer mit folgenden Eigenschaften werden dabei unterschieden:

  1. Verwender: Milchprodukte
  2. Verwender: Fisch
  3. Verwender: Fleisch

Basis dieser Einteilung ist eine umfangreiche Matrixfrage, in der die Verwendungshäufigkeit verschiedener Produkte abgefragt wird.

Teilnehmer, die mindestens ein passendes Produkt mindestens 1x im Monat erwerben, sollen der entsprechenden Kategorie zugeordnet werden. Angenommen es gäbe in der Matrixfrage zu jeder Kategorie 10 passende Items, so bestünde ein Filter auf diese Kategorie aus 30 Bedingungen (z.B. "Pizza Thunfisch wöchentlich" oder "Pizza Thunfisch alle 2 Wochen" oder "Pizza Thunfisch 1x im Monat" oder "Räucherlachs wöchentlich" oder "Räucherlachs alle 2 Wochen", ... ).

Ein Filter mit vielen Bedingungen ist an sich noch kein Problem. Wird derselbe Filter im Befragungsprojekt jedoch an vielen Stellen verwendet, so kann sich dies negativ auf die Handhabbarkeit des Projektes auswirken. Ein kleiner Fehler, der sich zwischen hunderten von Bedingungen versteckt, ist leicht zu übersehen. Falls der Filter geändert werden muss (beispielsweise aufgrund eines zusätzlichen Produktes), müssen zudem viele Stellen angepasst werden, was zum einen Zeit erfordert und zum anderen die Gefahr von Fehlern weiter erhöht. Hier können Recodes eingesetzt werden, um die Komplexität zu verringern.

In diesem Fall reicht es aus, eine Mehrfachauswahl mit drei Antwortoptionen auf einer ControlPage hinter der Produktfrage zu platzieren. Auf jedem der Items werden nun die entsprechenden Recode-Bedingungen festgelegt. Sobald der Teilnehmer die Produktseite ausgefüllt hat, werden die Antworten der Frage "Verwender" dadurch automatisch gesetzt.

Im weiteren Verlauf der Befragung können sich Filter auf diese Recode-Frage beziehen. Statt jedes Mal 30 Bedingungen anlegen zu müssen, reicht nun eine einzige Bedingung aus, die den Zustand der Items der Recode-Frage "Verwender" prüft (gleich ausgewählt).

Aus dieser Vorgehensweise ergeben sich gleich mehrere Vorteile:

  1. Die Anzahl der benötigten Filterbedingungen kann drastisch reduziert werden
  2. Die Struktur der Befragung ist leichter zu erfassen, da ein Filter auf die Antwortoption "Verwender Milchprodukte" weitaus klarer ist als eine Liste von 30 oder-verknüpften Bedingungen). Die Intention hinter einem Filter ist so selbst für neue Team-Mitglieder gleich ersichtlich.
  3. In den Export-Dateien steht mit der Variable "Verwender" ein Wert zur Verfügung, der bei der Auswertung direkt genutzt werden kann.

Weitere Artikel unserer Recode-Serie finden Sie hier: alle Artikel anzeigen.

Falls Sie noch Fragen zu den hier betrachteten Themen haben sollten, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Weitere Informationen zu Recodes und Filtern finden Sie natürlich auch in unserem Handbuch.